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Nehmt auch mal!

Hsps neigen dazu, resultierend aus ihrer hohen sozialen Kompetenz und der fein ausgeprägten Empathie, sich schnell im Gefühlsleben des Gegenübers zu verirren und dort auch zu bleiben. Geben und Nehmen in einer ungesunden Dysbalance.

Es ist völlig in Ordnung, zuzuhören, Hilfestellung zu leisten, für den anderen da zu sein, seine Bedürfnisse ernst zu nehmen und selbst auch mal zurückzustecken - aber nicht bis zur Aufgabe der EIGENEN Bedürfnisse und Vorstellungen. Verratet niemals eure Werte, Lebensentwürfe und innersten Bilder von eurem Leben!

Viele haben Angst, anzuecken oder etwas zu verlieren, wenn sie ihre eigenen Wünsche und Befindlichkeiten wahrnehmen oder sogar einfordern, aber dem ist nicht so.
Menschen, die euch lieben, lieben euch mitsamt eurer Sensibilität und euren Bedürfnissen. Sie können auch ein Nein oder ein Wort der Ablehnung, der Grenzabsteckung verkraften.

Es kostet zuviel Energie, nur auf die Befindlichkeiten des anderen zu achten, ihr müsst dabei auch auf eurer Spielfeldseite bleiben und darauf aufpassen, dass die Regeln fair bleiben. Ihr müsst auch NEHMEN lernen. Hochsensible können so unglaublich schwer nehmen, oft nichtmal ein Kompliment, oder haben das Gefühl, sofort etwas dafür retour geben zu müssen. Müsst ihr nicht! Ihr dürft euch mal feiern lassen, es darf auch mal so richtig nur um euch gehen.

HSPs werden oft gern von sogenannten Energievampiren missbraucht, so unsensibel kann ein Mensch gar nicht sein, dass der nicht erspürt, dass er es hier mit einer Spezies zu tun hat, die feine Antennen und viel Mitgefühl hat, und wer mag das nicht (aus)nutzen?
Ich will den Krafträubern aber gar keine schlechte Absicht unterstellen, denn sie spüren ja auch diese gebende Ader, spüren kein NEIN oder eine Grenze, sondern eine weiche Emotionsdecke, in die sie sich fallen lassen können. 

Das sollte man generell jedem Menschen raten, dass er sich nicht verstellt oder zurücksteckt, sich kleinhält oder sich selbst permanent gegen den Strich bürstet, nur um keine Wellen im zwischenmenschlichen Beziehungsmeer zu erzeugen oder gar mal kurz unterzugehen - Mitmenschen schätzen Authentizität, man respektiert wen viel mehr, der sich zu sich selbst stehen traut.
Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern es ist das gesunde Annehmen des eigenen Wesens.
Andere können einen nur lieben und achten, wenn man das auch selbst tut. Wenn ich mich mit mir selbst nicht wohlfühle, warum würde ich mich dann einem anderen zumuten wollen?

Selbstliebe ist Selbstachtung. Und da gehört auch eine Portion NEHMEN dazu. 
 


 

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