Direkt zum Hauptbereich

Hochsensible und das Cortisol

Nun ist Cortisol ja an und für sich ein recht hilfreicher Geselle, was unsere Gesundheit anbelangt. 
Es handelt sich um ein in der Nebenniere gebildetes Hormon, das in Stresssituationen sehr rasch in großen Mengen ausgeschüttet wird, momentan viel an Energie zur Verfügung stellt, weil es den Glukosespiegel anhebt und nebenbei noch entzündungshemmend und positiv auf unser Immunsystem wirkt.
Als "Kortison" ist es den meisten bekannt, da dies als Therapie bei Entzündungen und auch Autoimmunerkrankungen eingesetzt wird.

Was hat das aber nun mit der Hochsensibilität zu tun? Hochsensible haben erfahrungsgemäß einen dauerhaft erhöhten Cortisolspiegel im Blut, der der ständig hohen Gehirnaktivität (= kann Stress verursachen) sowie der hohen Reizaufnahme und deren Verarbeitung geschuldet ist. Im Regelfall ist er gegenüber Normalsensiblen immer leicht erhöht.
Dies bedeutet, dass dem Körper eine oft zu lang andauernde Stresssituation vorgegaukelt wird, und wie bei vielem im Leben ist ein "Zuviel" eher kontraproduktiv.
Dauernd ausgeschüttetes Cortisol verliert seine positiven Effekte, es entsteht eine Art Gewöhnung, der Körper zeigt sich unbeeindruckt: es kann zu chronischen Entzündungszuständen kommen, Depressionen, Diabetes, weil Cortisol ein wichtiger Gegenspieler zum Insulin ist (ein Cortisolüberschuss führt zu Insulinresistenzen), chronischen Darmleiden und Müdigkeitszuständen. Auch Autoimmunerkrankungen sind anzuführen, da auch unser Immunsystem angegriffen wird und sich dann gegen sich selbst richten kann.

Deshalb ist es für Hochsensible essentiell wichtig, Maßnahmen zu setzen, die das Cortisol im Blut senken:

1) Am wichtigsten ist ausreichend Schlaf. Im Schlafen bauen wir das meiste davon ab. Jeder Hochsensible, der sich die Nächte um die Ohren schlägt, wird sich früher oder später mit den körperlichen Folgen auseinandersetzen müssen.

2) Viel trinken. Wasser verdünnt die Konzentration im Blut.

3) Gesunde Ernährung verhindert die Entzündungsbereitschaft, hilft dem Immunsystem und hält den Blutzuckerspiegel in der Balance.

4) Sport und Bewegung in gesundem Ausmaß! Ein zuviel, was schon unter Leistungssport läuft, führt wieder zur Ausschüttung von Stresshormonen. Moderate Bewegung fördert den Abbau. Also lieber nicht auspowern, sondern gemäßigt bewegen über einen längeren Zeitraum, eher Richtung Ausdauer.

5) Entspannungstechniken wie Yoga und Meditationen. Erklärt sich von selbst, alles, das spannungsabbauend wirkt, senkt Stress im Körper.

6) Mit Situationen, die Stress und Reizüberflutung auslösen, sparsam umgehen, haushalten mit den Kräften, erkennen, was man sich zumuten kann. Gilt besonders für die Sensation Seekers unter den Hochsensiblen. 

Wir werden nicht verhindern können, dass unser Cortisolspiegel immer leicht erhöht ist, eben durch unsere Anlage, aber es liegt sehr wohl in unserer Hand, es in gut verträgliche Bahnen zu lenken. 

Kommentare

Favoriten