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Das noch wichtigere Training

Wir haben schon über den moderaten Sport gesprochen, der gut zum Abbau von Stresshormonen im Blut ist, wenn wir mal vom körperlichen Gesundheitsaspekt absehen. 

Nun gibt es aber ein Training, das für jeden Hochsensiblen eine ganz wichtige Rolle spielen sollte und das ist das Stärken der eigenen Resilienz.

Was bedeutet das Wort Resilienz? "Resilienz oder psychische Widerstandsfähigkeit ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen." (Quelle: WIKIPEDIA)

Der hochsensible Mensch ist durch sein spezielles Neuronenkostüm ungleich mehr Reizen ausgesetzt, das heißt, eine temporäre Reizüberflutung, sei es von außen oder von innen ist nicht zu verhindern. Das klingt vorerst wie die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht aber ist, dass man auch dafür gutes Werkzeug in der Hand hat. 
Man kann seine Psyche genauso trainieren wie einen Muskel. Man kann sie nähren und stark machen, dazu gibt es einige Methoden, die ich hier nennen will. 

Natürlich ist ein ganz wichtiger Punkt, sich selbt so gut zu kennen, dass man weiß, was einen stresst oder gar überlastet. Ein erster Schritt wäre, diese Situationen so gut es geht zu vermeiden. Da dies aber nicht immer möglich ist, wir alle sind in einem Alltag mit anderen Menschen unterwegs, ist es ratsam, diese unvermeidbaren Reize zu integrieren und Maßnahmen zu setzen, wie man sie abbauen kann, bzw resistenter dagegen wird.

Die Dinge, die auf der Hand liegen, sind das Schaffen von persönlichen Wohlfühloasen und Auszeitmöglichkeiten, um die unerwünschten Stimuli wieder abzubauen. Das findet jeder für sich selbst raus, was er dazu braucht. Ob er jetzt in die Sauna geht, Waldbaden, ein Buch liest oder eine heiße Dusche nimmt, sich zur Meditation oder zum Yoga zurückzieht, das sei jedem nach den jeweils persönlichen Vorlieben selbst überlassen. Gerade HSP haben ein untrügliches Gespür dafür, was sie gerade brauchen.

Dann gibt es aber ganz spezielle Dinge, denen wir uns vielleicht viel zu wenig widmen, denen wir in unserer Alltagshektik zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Es sind die Dinge, die seit jeher so abstrakt für uns sind. 

GLÜCK
Wir alle sehnen uns nach Glück, haben aber manchmal etwas verzerrte und medial und gesellschaftlich beeinflusste Vorstellungen davon. Der Glücksforscher Seligman beschreibt drei Theorien des Glücks:
"Glück ist eine Angelegenheit des individuellen Genusses."
"Glück ist eine Angelegenheit der Wünsche, die man hat."
"Glück besteht im Erreichen bestimmter Dinge aus einer Liste erstrebenswerter Ziele."
Es lohnt sich dabei darauf zu achten, ob das, was (vermeintlich) WILL, auch das ist, was man BRAUCHT. Sozialer Frieden und Wohlstand, der existentielle Ängste ausschließt, Gesundheit und ein sicheres Netzwerk aus Menschen tragen sicher maßgeblich dazu bei.
Und manchmal besteht Glück auch darin, einen anderen Menschen glücklich zu machen.
Wichtig zu wissen ist, dass Glück nur im JETZT zu finden ist, es ist nichts, was man erst in der Zukunft irgendwann erreicht.

BEDÜRFNISSE
Wir haben alle Bedürfnisse, und wir sollten diese auch ernst nehmen. Wir haben körperliche Bedürfnisse, das Bedürfnis nach der Aufmerksamkeit und des Geliebtwerdens durch andere Menschen, soziale und Sicherheitsbedürfnisse und die nach der Verwirklichung und Entfaltung unseres innersten Kerns. (Die Hierarchie der Bedürfnisse nach Maslow)
Die meisten von uns scheuen sich, ihre Bedürfnisse laut auszusprechen. Sollte wir aber, nur dadurch geben wir Raum, dass sie auch erfüllt werden können.

SELBSTLIEBE
Unerlässlich für jeden Menschen und für HSP ganz besonders, gilt es doch, sich anzunehmen, wie man ist, und das ist eben nicht so wie der Großteil der Menschen tickt. 
Louise Hay hat dazu die "12 Schritte zur Selbstliebe" aufgestellt. Nachzulesen etwas hier: https://www.florians.eu/2013/06/selbstliebe-die-12-gebote-von-louise-hay/

VERGEBUNG
Das vergessen wir leider zu oft. Sind schneller da mit Ver- oder Beurteilungen unserer Mitmenschen, sind nachtragend und stellen Stolz über Annäherung. 
Auch uns selbst sollten wir viel öfter vergeben, nicht zu streng mit uns sein, wenn wir mal wieder in alte Muster und Stolperfallen tappen. Das ist das Leben. Wir sind nicht hier, um perfekt zu sein, sondern um uns selbst zu erfahren. 

Ein wenig Selbstcoaching in diesen Punkten kann die Resilienz ganz schön aufrüsten, und dann sind große Reize auf einmal nur mehr kleine Reize. Zwar da, aber einfach nur wie Hintergrundrauschen...







 

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